Die OHSAS Projekt Gruppe hat die ISO 45001:2018 vollständig überprüft und als Ersatz für BS OHSAS 18001:2007 befürwortet. Der Status für BS OHSAS 18001:2007 wurde somit als „zurückgezogen“ geändert. Es werden nun alle Wege zur Kommunikation verwendet, um die bisherigen Nutzer der BS OHSAS 18001:2007 über den neuesten Standard zu informieren.
Wenn eine Organisation ein Arbeitsschutzmanagementsystem nach BS OHSAS 18001:2007 erfolgreich implementiert hat und zertifiziert wurde, ist diese Zertifizierung noch 3 Jahre nach Veröffentlichung der ISO 45001:2018 gültig, also bis 3/2021.
Wenn diese Organisationen nach ISO 45001:2018 zertifiziert werden wollen, sollten sie ihre Prozesse und Aufbaustrukturen noch einmal überprüfen und mögliche „Lücken“ schließen. Nur so kann eine erfolgreiche Zertifizierung nach ISO 45001 gewährleistet werden.
Änderungen der DIN ISO 45001:2018 gegenüber BS OHSAS 18001:2017
Der primäre Unterschied zwischen der ISO 45001 und dem Vorgänger OHSAS 18001 besteht darin, dass der grundlegende Aufbau der ISO 45001 dem sogenannten High Level Structure (HLS) entspricht. Der HLS ist ein Leitfaden für eine übergeordnete Struktur und einheitlichen Anforderungen an ein Managementsystem, was Organisationen erleichtert, ihr bestehendes Managementsystem (z.B. nach ISO 9001:2015) auch zu Themen wie Arbeitsplatz, Umwelt oder Energie zu erweitern und anzupassen. Der Aufwand für die Aufrechterhaltung & Implementierung weiterer Managementnormen wird dadurch reduziert.
Im Kern steht der P-D-C-A-Zyklus mit Politik, Zielen, Bestimmen von Risiken und Chancen, Maßnahmen und Wirksamkeitsprüfung für das Managementsystem selbst, den einzelnen Elementen der Managementsystems und der Organisation bzw. den Arbeitssystemen der Organisation.
Einen wichtigen Impuls setzt die ISO 45001 mit dem Kontext der Organisation, da nun die interessierten Parteien wie z.B. der Markt selbst, die Kundenbedürfnisse, staatliche Träger aber auch die Mitarbeiter miteingeschlossen werden.
Das Top Management ist stärker gefordert als bisher. Die oberste Leitung muss Führungsverantwortung für den Arbeitsschutz und die Gesundheit der Beschäftigten übernehmen und Engagement beweisen. Gefahren am Arbeitsplatz sollen identifiziert werden, sowie bestimmte Notfälle erkannt oder Beinaheunfälle vermieden werden. Die Mitarbeiter/innen sollen stärker zum Thema Arbeitsschutz und Gesundheit beteiligt und in Beratungen einbezogen werden. Zudem sollte deren Kompetenz und Bewusstsein gestärkt werden.
Um den Arbeitsschutz und die Gesundheit zu verbessern ist die Bewertung von Risiken & Chancen im Managementsystem selbst, in den Prozessen und in den einzelnen Systemelementen von besonderer Bedeutung. So ist es möglich eine Maßnahmenhierarchie für das Reduzieren von Risiken im Arbeitsschutz und Bereich Gesundheit daraus abzuleiten. Chancen zur Verbesserung sollen nun in einem eigenen Prozess identifiziert werden. Diese können sich aus Veränderungen ergeben indem Risiken am Arbeitsplatz beseitigt oder Arbeitsbedingungen an die Bedürfnisse der Beschäftigten angepasst werden.